Unsere Motivation

In Zwickau und im Landkreis existieren zu wenig soziale Begegnungsräume für Frauen und Familien mit Migrationshintergrund. Es ist schwierig für sie Anschluss zu finden und sie leben oft isoliert. Es fehlt an Selbstvertrauen, u.a. auch um auf andere zuzugehen.

Insbesondere an Wochenenden gibt es kaum Freizeitangebote für Migrant*innen, insbesondere Kinder. Durch fehlende Begegnungsräume bestehen Vorurteile zwischen den Migrant*innen und der deutschen Bevölkerung. Migrant*innen werden häufig als bedürftig angesehen, ihre Kompetenzen, ihr Wissen und ihre Potentiale für ein gemeinsames gesellschaftliches Engagement werden nicht ausreichend wahrgenommen und genutzt. Diskriminierungserfahrungen gehören zum Lebensalltag der Migrant*innen.

Das führt zu Frust, Ängsten und Vorbehalten gegenüber der deutschen Bevölkerung. Ein Wissen und Verständnis, für die Geschichte und Lebensrealität der (ost-) deutschen, insbesondere sächsischen Bevölkerung ist nur marginal vorhanden.

Um diese Probleme abzubauen braucht es Räume des Dialoges und Kennenlernens, des Sichtbarwerdens unterschiedlicher und gemeinsamer Lebenshintergründe und den Aufbau gegenseitigen Verständnisses. Insbesondere für die Frauen mit Migrationshintergrund bestehen viele Hemmnisse, ihren sozialen Aktions- und Bewegungsraum zu erweitern und aus der Isolation herauszukommen.

Die Frauen berichten uns, dass sie sich teilweise nicht wohl fühlen in sozialen Räumen, in denen Männer präsent oder auch dominant sind. Ihnen fällt es schwer sich dort zu öffnen und über ihre Herausforderungen zu sprechen, sie bleiben dann eher im Hintergrund oder gar ganz isoliert. So bleiben viele Probleme unsichtbar und können nicht gelöst werden. Die Integration wird dadurch erschwert.

Um den Frauen mit Migrationshintergrund das Kennenlernen ihrer neuen Heimat und der darin liegenden Besonderheiten und Möglichkeiten zu erleichtern, braucht es geschützte Räume, in denen sie sich treffen und ihr Wissen und ihre Kompetenzen erweitern können, in denen sie bestärkt und selbstbewusster werden. Ein leichterer Zugang zu Menschen aus der deutschen Gesellschaft kann im ersten Schritt über Begegnungsräume mit deutschen Frauen und deren Kindern geschaffen werden. So kann ein behutsam begleiteter Öffnungsprozess angestoßen werden.

Unsere Menschen

Frauen und Mädchen mit und ohne Migrationsgeschichte, aus Zwickau sowie dem Landkreis Zwickau, die in ihrem Wohnort keinen Anschluss gefunden haben oder nicht am sozialen und kulturellen Leben teilhaben können; Kinder aus Zwickau, Werdau und dem Landkreis, die von Rassismus betroffen sind, zum Beispiel in der Schule; Familien, Paare und alleinerziehende Frauen/ Männer aus Zwickau, Werdau und dem Landkreis, mit und ohne Migrationsgeschichte

Unsere Ziele

Es gibt regelmäßige Räume für den interkulturellen und interreligiösen Austausch von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte. Zugänge zu Sensibilität für verschiedene Kulturen und Lebensweisen sind gefördert. Gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz für Hintergründe, Einstellungen, Verhaltens- und Lebensweisen sind gestärkt. Das Zugehörigkeitsgefühl der Frauen und Familien mit Migrationshintergrund zu ihrem Lebensort und der sozialen Gemeinschaft ist gestärkt. Sie nehmen zunehmend am sozialen und kulturellen Leben teil. Ihr aktives Engagement und Selbstbewusstsein sind gestärkt. Menschen mit Migrationshintergrund werden weniger als bedürftig, sondern zunehmend mit ihren Stärken und Potentialen wahrgenommen. Sie organisieren sich und unterstützen sich gegenseitig und werden damit zu Vorbildern für andere Migrant*innen. Die Frauen und Familien mit/ ohne Migrationshintergrund engagieren sich zunehmend selbständig und miteinander, u.a. bzgl. der Schaffung von Begegnungsräumen und Organisation von Veranstaltungen. Das soziale Miteinander zwischen Migrant*innen und Nicht-Migrant*innen ist nachhaltig verbessert